Die Hochgebirge Zentralasiens sind für das Wohlergehen der verschiedenen Gemeinschaften in der gesamten Region und darüber hinaus von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig erlebt die Region bereits erhebliche klimabedingte Sicherheitsrisiken, die sich auf die Lebensgrundlagen der Bergbewohner*innen und der flussabwärts gelegenen Gemeinden auswirken, die von Landwirtschaft, Weideland und Wäldern abhängig sind. Da diese Risiken für die gesamte Region gelten, bieten sie Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit zur Verbesserung der Lebensgrundlagen, der Stabilität und der Widerstandsfähigkeit im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
Am 12. September veröffentlichte die OSZE in Zusammenarbeit mit adelphi research den Bericht über die regionale Kooperationsstrategie zu Klimawandel und Sicherheit in den zentralasiatischen Hochgebirgsregionen, der darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen zentralasiatischen Ländern zu stärken, um klimabedingte Sicherheitsrisiken in jenen Hochgebirgsregionen anzugehen, die gemeinsam genutzt werden.
Auf der Grundlage früherer OSZE-Aktivitäten und im Anschluss an einen zweijährigen regionalen Konsultationsprozess zum Thema Klimawandel und Sicherheit in Zentralasien, an dem Vertretungen von Regierungen, Hochschulen und der Zivilgesellschaft aus Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan teilnahmen, enthält die Strategie konkrete Ideen für gemeinsame Kooperationsmaßnahmen.
Die Strategie umreißt thematische Prioritäten für die Zusammenarbeit in den Bereichen:
- Sicherung des Lebensunterhalts in der Land-, Vieh- und Forstwirtschaft;
- Klimabedingte Mobilität;
- Gletscherschmelze und ihre Auswirkungen auf die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen; und
- Frühwarnung und Bewältigung von Katastrophenrisiken.
Darüber hinaus enthält die Strategie eine Reihe von Projektkonzepten zur gemeinsamen Bewältigung klimabedingter Sicherheitsrisiken in der Region und dient als Ausgangspunkt für die Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Klimaanpassung in ganz Zentralasien.
Die Strategie wird die nächsten Schritte der Projektaktivitäten in Zentralasien leiten, zu denen auch die Umsetzung ausgewählter grenzüberschreitender Pilotprojekte gehören wird.
Die Strategie entstand im Rahmen des außerbudgetären OSZE-Projekts Strengthening responses to security risks from climate change in South-Eastern Europe, Eastern Europe, the South Caucasus, and Central Asia (Stärkung der Reaktionen auf Sicherheitsrisiken durch den Klimawandel in Südosteuropa, Osteuropa, dem Südkaukasus und Zentralasien). Es wird vom Office of the Co-ordinator of OSCE Economic and Environmental Activities (OCEEA) in Partnerschaft mit adelphi research durchgeführt und von Andorra, Österreich, der Tschechischen Republik, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Liechtenstein, Luxemburg, Norwegen, Polen, Schweden, Slowenien, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten finanziert.
Das Projekt ist Teil der aktiven Bemühungen der OSZE, ihre Teilnehmerstaaten bei der Umsetzung des OSZE-Ministerratsbeschlusses Nr. 3/21 über die Verstärkung der Zusammenarbeit bei der Bewältigung der durch den Klimawandel verursachten Herausforderungen zu unterstützen, der am 3. Dezember 2021 in Stockholm verabschiedet wurde.