Über die letzten Jahrzehnte hinweg ist die Belastung für die Wasserressourcen in Indien zunehmend gewachsen. In naher Zukunft könnte dies zu ernsthafter Wasserknappheit führen. Grund ist der Klimawandel, der sowohl die verfügbare Wassermenge als auch die Wasserqualität für diverse Verwendungsmöglichkeiten beeinflusst. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen für die Wasserversorgung, die Landwirtschaft und die Ökosysteme – aber auch für die betroffenen Gemeinschaften, die direkt von ihren lokalen natürlichen Ressourcen abhängig sind und sich an nun die veränderten Umstände anpassen müssen. Vor diesem Hintergrund besteht dringender Bedarf nach einem integrierten Wasserressourcenmanagement (IWRM). Ein IWRM versetzt die verschiedenen öffentlichen und privaten Verbrauchergruppen in die Lage, nachhaltige Ansätze und Herangehensweisen für Fortschritt und Wohlstand zu entwickeln, die außerdem den veränderten Umständen Rechnung tragen.
In der vorgelegten Fallstudie wurde ein integrierter Ansatz ausgearbeitet, der sich mit den Anforderungen der verschiedenen Anspruchsgruppen (Bauern, Fischer und Tagelöhner) befasst. Zusammen mit Selbsthilfegruppen, Nichtregierungsorganisationen und Vertretern der betroffenen Stakeholder haben lokaleSelbstverwaltungen Maßnahmen zur Nachrüstung und Verbesserung ergriffen, die den Einfluss des Klimawandels auf die Wasserressourcen und die Wasserversorgung entgegentreten. Dabei wurden auch der veränderte Wasserbedarf und ökologische Auswirkungen berücksichtigt. Darüber hinaus wurden Maßnahmen für ein Flussbecken ausgearbeitet, mit denen die Wasserreservoirs geschützt und Wasserverschmutzung vermieden werden soll. Um eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung sicherzustellen und der Nachfrage und den Ansprüchen aller Anspruchsgruppen gerecht zu werden, wird gemeinsam mit bundesstaatlichen Behörden und Bezirksämtern eine langfristige Lösung ausgearbeitet.