Das Interesse an der Nutzung von natürlichen Strukturen - so genannter Grüner Infrastruktur oder naturbasierten Lösungen - wächst, um harte, bautechnische Formen der Intervention in die Natur zu ersetzen. Ein wesentlicher Vorteil dieser natürlichen Lösung ist, dass sie oft mehrere Vorteile zugleich liefern. Zum Beispiel drosselt eine wiederhergestellte Flussaue die Strömung, reduziert die Gefahr einer Überflutung, absorbiert Kohlendioxid und erhält den Lebensraum für Wildtiere. Während Grüne und Blaue Infrastruktur (GBI) als Konzept weithin akzeptiert ist, ist die Umsetzung in die Praxis schwieriger. Insbesondere die Verknüpfung von GBI auf regionaler Ebene über mehrere landwirtschaftliche Landschaften hinaus erfordert, dass viele einzelne Landwirte miteinander kooperieren.
Dieses BIOGEA Briefing beschreibt, was GBI ist und weshalb sie nötig ist, um die Umweltziele der Europäischen Union (EU) zu erreichen. Die Autorinnen geben einen Überblick über die in der Agrarlandschaft vorhandenen GBI-Bestandteile sowie über den aktuellen Kenntnisstand zu möglichen Auswirkungen des CAP-Greening auf die GBI.