Emissionshandelssysteme (EHS) haben sich als effektives Instrument erwiesen, um die Treibhausgasemissionen des Stromsektors zu reduzieren. Ihre Wirkung hängt allerdings von der Ausgestaltung des Kohlenstoffmarktes, der Regulierung des Strommarktes, der Struktur des Stromsektors sowie von weiteren politischen Rahmenbedingungen ab. Dieser Bericht analysiert, wie Kohlenstoff- und Strommärkte in zwei chinesischen Pilot-EHS zusammenwirken: In Hubei und in Shenzhen. Die beiden Pilot-EHS sind aufgrund unterschiedlicher lokaler ökonomischer Bedingungen verschieden ausgestaltet. Aufgrund von Marktunsicherheiten und einer starken staatlichen Regulierung des Stromsektors hat der CO2-Preis bisher in beiden Systemen nur eine begrenzte Rolle dabei gespielt, Investitionen in Emissionsminderungen zu verstärken. Die schrittweise Einführung von Strommarktreformen, die 2015 angekündigt wurde, wird voraussichtlich die Wirksamkeit des Emissionshandelssystems unterstützen. Dies hängt allerdings davon ab, inwieweit Strompreiserhöhungen politisch akzeptiert werden – bislang ein einschränkender Faktor.
Diese Fallstudie ist Teil des Projekts „Einfluss von Marktstrukturen und Marktregulierung auf den Kohlenstoffmarkt“, das die Wirkung von Marktstrukturen und -regulierungen des Stromsektors auf Kohlenstoffmärkte identifizieren und die gegenseitigen Abhängigkeiten von Kohlenstoff- und Strommärkten in Europa, Kalifornien, China, Südkorea und Mexiko untersuchen will.