Durch die Perspektive des Handels lassen sich die mit der Geopolitik der Dekarbonisierung verbundenen Dynamiken besonders gut beobachten. Für die Europäische Union (EU) ist dies von großer Relevanz, stellt doch der Handel ein zentrales Element ihrer Außen- und Klimapolitik dar. Auf der Grundlage der vorhandenen Literatur erläutert die Studie die unterschiedlichen Verknüpfungen zwischen Geopolitik und Dekarbonisierung im Bereich des Handels und benennt Beispiele und mögliche Implikationen für EU-Entscheidungsträger*innen.
Die Studie sieht Auswirkungen von Geopolitik der Dekarbonisierung auf den Handel entlang dreier Dimensionen. In einer Schach-Analogie kann man davon ausgehen, dass die Geopolitik der Dekarbonisierung die Schachfiguren (substance), die Regeln (institutions) und sogar die Art und Weise beeinflusst, wie die Figuren im Spiel in Bewegung versetzt werden (transportation). Diese neuen Dynamiken werden also das „Handelsspiel“ grundlegend verändern.
Für die Politik bedeutet das, dass sie sich für Planungsunsicherheit wappnen, Prioritäten abwägen und um Kohärenz in der Handelspolitik bemüht sein muss. Deswegen zeigt die Studie Ansatzpunkte für EU-Entscheidungsträger*innen zur Verbesserung von Analysekapazitäten und politischen Antworten für ein wandelndes „Handelsspiel“ auf.
Die Studie ist ein Beitrag zum Arbeitsstrang von Geopolitik der Dekarbonisierung im Rahmen des Forschungsprogramms Mistra Geopolitcs.