Der westliche Balkan ist eine der biologisch vielfältigsten Regionen in Europa. Er ist auch die Heimat der drei großen Beutegreifer Bär, Wolf und Luchs, die sich auf EU- und Nicht-EU-Mitgliedstaaten verteilen. Angesichts der großen Verbreitungsgebiete dieser Arten ist eine länderübergreifende Koordination ihres Managements wünschenswert, um eine langfristige Grundlage für ihre Erhaltung zu schaffen.
Das Vorhaben baut auf Aktivitäten auf, die im vorangehenden Projekt „Eine transnationale Austauschplattform für das Management von Großraubtieren in der dinarischen Region“ durchgeführt wurden. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine Austauschplattform in der dinarischen Region eingerichtet, die Verwaltungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen aus folgenden Ländern zusammenbringt: Albanien, Bulgarien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Griechenland, Kosovo*, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien. Zu Beginn des Projekts erstellten die Partner den Hintergrundbericht Large Carnivores in the Dinarides: Management, Monitoring, Threats and Conflicts, der den aktuellen Status der Großraubtiere in der Region bewertet. Er bildete die Grundlage für weitere geplante Treffen und Workshops. Es wurden zwei Plenarsitzungen in Ljubljana und Sarajevo organisiert. Durch diese und weitere gemeinsame Aktivitäten arbeiten die nationalen Verwaltungen zusammen mit anderen relevanten Akteur*innen aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Jagd und Naturschutz an der gemeinsamen Entwicklung von Leitlinien für die zukünftige Zusammenarbeit. Der Statusbericht und Plan für die nächsten Schritte (in albanischer, englischer und kroatischer Sprache verfügbar) beschreibt die Situation am Ende des ersten Projekts.
Das aktuelle Vorhaben zur Dinariden-Balkan-Pindos-Plattform unterstützt zwei weitere Plenarsitzungen der internationalen Plattform. Weitere Aktivitäten umfassen eine Reihe von unterstützenden thematischen Treffen, Lobbyarbeit und Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau, die sich an den Bedarfen der Plattformmitglieder orientieren. Langfristiges Ziel der Plattform ist es, durch die Stärkung des Austauschs zwischen den beteiligten Ländern dazu beizutragen, dass diese ihren Verpflichtungen aus der FFH-Richtlinie der EU, der Berner Konvention und dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt nachkommen.Das Sekretariat der Plattform, das von adelphi und dem Partner Carnivora Magna geführt wird, sorgt für eine unparteiische Steuerung der Projektaktivitäten. Das Sekretariat untersucht und bewertet außerdem verschiedene finanzielle und rechtliche Modelle für die langfristige Fortführung der Dinarischen Plattform für Großraubtiere.
* Alle Bezugnahmen auf das Kosovo*, sei es das Gebiet, die Institutionen oder die Bevölkerung, sind in diesem Text als unparteiisch zu verstehen und stehen im Einklang mit der Resolution 1244/1999 des UN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des IGH zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo.