In den vergangenen 50 Jahren durchlief die Energiepolitik der meisten europäischen Staaten erhebliche Veränderungen. Dennoch blieb der EURATOM-Vertrag, der die europäische Zusammenarbeit in der Atompolitik regelt, seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1957 praktisch unverändert. Mehrere Initiativen zu Reformen scheiterten aufgrund mangelnder politischer Unterstützung. Der Reformprozess der EU nach der Jahrtausendwende bot jedoch eine neue Chance. Der Europäische Konvent, ein wichtiger Akteur dieses Reformprozesses, diskutierte auch die Zukunft des EURATOM-Vertrags. So sah man es als eine Möglichkeit, die Reform des EURATOM-Vertrags als Teil der allgemeinen Vorschläge für eine europäische Verfassung einzubringen und anschließend die Europaverträge in einen neuen institutionellen Rahmen zu integrieren.
Vor diesem Hintergrund wurde adelphi im November 2002 damit beauftragt, Optionen für eine Reform des EURATOM-Vertrags zu ermitteln. Das Ziel des Projekts bestand darin, konkrete Empfehlungen zu einer solchen Reform zu entwickeln, um auf deren Grundlage Strategien für einen Reformprozess zu identifizieren und die Umsetzung dieser Strategien zu unterstützen. adelphi analysierte darüber hinaus im Rahmen eines weiteren, separaten Teilprojektes, das Potenzial für die Angleichung der Normen für nukleare Sicherheitsstandards innerhalb der Europäischen Union.